Berkan Taz, die Nummer zehn des SC Verl, befindet sich auf dem Weg der Besserung. Schon nach 33 Minuten war Schluss für ihn, nachdem ihn Julian Eitschberger gefoult hatte. Der Essener Rechtsverteidiger hatte erst Gelb, dann Rot gesehen.
Das Stadion an der Hafenstraße tobte, die Zuschauer äußerten ihren Unmut über diese Entscheidung für den Rest der Begegnung lautstark. Nach der Partie stellte sich Schiedsrichter Nico Fuchs und erklärte, was ihn dazu bewegt hatte, seine Entscheidung nachträglich zu justieren.
„Meine Wahrnehmung im ersten Moment war, dass es sich um ein taktisches Foulspiel handelte. Ich dachte, er trifft den Spieler nur leicht“, sagte Fuchs bei MagentaSport. „Dann haben wir im Team darüber gesprochen und es uns noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Er trifft ihn von hinten mit offener Sohle, rutscht ihm über die Wade und den Knöchel und trifft ihn sehr empfindlich“, so Fuchs weiter.
Taz trug eine stark blutende Wunde davon, die direkt in der Kabine betäubt und mit sechs Stichen genäht wurde. Er befindet sich also auf dem Weg der Besserung. Ob er schon am Samstag, 26. Oktober, 16:30 Uhr, gegen den SV Sandhausen wieder ran kann, ließ der Klub offen.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski wollte die Szene derweil nur knapp kommentieren. „Es hat mich gewundert, dass er Rot zieht. Was soll ich dazu sagen?“, entgegnete er auf Nachfrage der Magenta-Reporterin Kamila Benschop. „Ich werde jetzt nicht in die Opferrolle verfallen. Sie haben ja die Reaktion der Zuschauer gesehen, was die Leistung des Schiedsrichters betrifft.“ Und die fiel überaus deutlich aus.
Fuchs merkte hinterher noch selbstkritisch an: „Vielleicht war ich etwas zu schnell in meiner ersten Festlegung.“ Am Ende jedenfalls steht RWE ohne Punkte da und muss nun im Kellerduell bei Hansa Rostock (Samstag, 26. Oktober, 14 Uhr) liefern. Mit einem Sieg würde RWE die Rostocker bis auf fünf Punkte distanzieren.